Kellerabdichtung – Nachhaltiger Schutz vor Feuchtigkeit
Was gilt es bei der Kellerabdichtung zu beachten, damit man vor Feuchtigkeit im Keller bewahrt wird? Mit den heutigen Technologien ist eine wirksame Kellerabdichtung kein Hexenwerk mehr.
Arten der Kellerabdichtung
Grundsätzlich gibt es zwei Arten der Abdichtung von Kellergeschossen, die technisch zwar sehr unterschiedlich, in der Wirkung aber weitgehend gleichwertig sind:
- die Kellerabdichtung durch eine bituminöse ("schwarze") Beschichtung der Kellerwände und der seitlichen Flächen der Bodenplatte - also die "Abdichtung von außen" oder
- die Kellerabdichtung über die Betonkonstruktion selbst - aufgrund der hell bleibenden Wandflächen allgemein "Weiße Wanne" genannt.
Beide Abbidchtungsarten haben gemeinsam, dass die Abdichtung der Bodenplatte nahezu immer durch den Beton des Bauteils erfolgt. Beide Methoden gewährleisten, fachgerecht ausgeführt, lebenslange Dichtigkeit gegen das Eindringen umgebender Feuchtigkeit. Der Vorteil einer "Weißen Wanne" ist die Möglichkeit, im sehr seltenen Fall einer Undichtigkeit die Stelle von innen nachzubessern - das ist bei einer bituminösen Beschichtung auf der Außenseite der Kellerwand erheblich schwieriger.
Weiße Wanne und Schwarze Wanne
Liegt der Keller im Grundwasser, so ist eine (besondere) Kellerabdichtung nötig.
Bei der „Weißen Wanne“ sind Bodenplatte und Außenwände von Anfang an miteinander verbunden und bilden so eine geschlossene Wanne. Die Bauteile bestehen hierbei aus wasserundurchlässigem Beton („WU-Beton“) in Form von Fertigteilen oder Ortbeton.
Die „Schwarze Wanne“ ist eine Außenabdichtung der Kellerwände mit schwarzem, kunststoffmodifiziertem Bitumen. So schützt die „Schwarze Wanne“ vor eindringendem Wasser an Kellerwand und –sohle.
Insbesondere durch die steigende Tendenz von extremen Niederschlägen wird eine gute Kellerabdichtung immer notwendiger. Starke Regenfälle im Sommer verursachen oft einen kräftigen Anstieg des Grundwassers. Hier kann es zu einem Versagen des Kanalsystems kommen und der Keller läuft Gefahr feucht zu werden. Das kann verhindert werden, indem eine Rückstausicherung oder Hebeanlage installiert wird.
Ein von Hochwasser überfluteter Betonkeller weist gegenüber einem gemauerten Keller in der Regel geringere Folgeschäden auf.
Für die Abdichtung über eine außenliegende Bitumenbeschichtung gilt DIN 18195 "Bauwerksabdichtungen", die Planung und Ausführung einer "Weißen Wanne" ist in der "Richtlinie für wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton" des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton (WU-Richtlinie des DAfStb) geregelt.
Bemessungswasserstand
Zunächst sind der Bemessungswasserstand und die Feuchtigkeitsverhältnisse im Bereich des späteren Kellers festzustellen. Der Bemessungswasserstand ist der höchste anzunehmende Grundwasserstand für die geplante Nutzungsdauer des Hauses. In Neubaugebieten bekommt man oft hinreichenden Aufschluss über die Unterlagen des örtlichen Katasteramtes, über örtlich kundige Bauunternehmen oder über die Erkenntnisse unmittelbar benachbarter Baumaßnahmen ähnlicher Art und Größe. Wenn diese Informationen keine klare Einschätzung der Feuchtigkeitsverhältnisse im Baugrund zulassen, sollte ein Bodengutachten angefertigt werden. Neben dem Höchststand des Grundwassers ist auch die Versickerungsfähigkeit des natürlich anstehenden Bodens einzuschätzen: versickert das Regenwasser sehr langsam, kann es für eine gewisse Zeit einen Wasserdruck auf die Betonkonstruktion des Kellers ausüben, was eine entsprechende Ausführung erfordert.
Beanspruchung/Nutzung
Die Gebäude- bzw. Kellerabdichtung richtet sich nach der Art und Intensität der Feuchtigkeit im umgebenden Erdreich des Gebäudes (Beanspruchungsklassen) und nach der geplanten Nutzung (Nutzungsklassen).
Die Beanspruchungsklasse 1 (BK1) gilt für sehr feuchte Umgebungsbedingungen, wie z.B. direkt anstehendes Grundwasser, zeitweilig aufstauendes Sickerwasser u.ä. Die Beanspruchungsklasse 2 (BK2) gilt für nichtstauendes Sickerwasser und reine Bodenfeuchte.
Die Nutzungsklassen teilen sich auf in die Nutzungsklasse 1 (NK1) für hochwertige Nutzungen (Wohnen, Büro etc.) und in die Nutzungsklasse 2 (NK2) für eine robustere Nutzung (Tiefgaragen, feuchtigkeitsunempfindliche Haustechnik etc.). Bei einem Keller in einem Einfamilienhaus ist immer eine hochwertige Nutzung, also die Nutzungsklasse NK1, anzunehmen.
"Ganz ehrlich: Technisch gesehen haben wir im Kern keine Schwierigkeiten mehr, einen Keller, dicht, gedämmt, hell oder wie auch immer hinzustellen. Das ist machbar."